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Verschränkte Fernwirkung

In den vergangenen Jahrzehnten bestätigen zahlreiche Experimente eindeutig, dass das, was Alfred Einstein als „Spukhafte Fernwirkung“ belächelte, weil er das EPR-Paradoxon zu seinen Lebzeiten nicht auflösen konnte, tatsächlich existiert. 1982 belegte der französischen Physiker Alain Aspect in Paris, die Existenz der verschränkten Fernwirkung. Er konnte nachweisen, dass der Zustand auch nicht durch verborgene Variable festgelegt war. An der Universität Wien haben Wissenschaftler mittlerweile bereits vier Photonen miteinander verschränkt.

Eine unsichtbare Kraft verbindet alles, was ist

Quantenverschränkung beschreibt die Wechselwirkung zweier Teilchen, welche ohne Informationsübertragung über beliebige Strecken möglich ist. Dies wurde mit Versuchen über Entfernungen von vielen Kilometern hinweg demonstriert. Die Quantenphysik beschreibt dieses Phänomen korrekt und vollständig, auch wenn dies mit unserer Alltagserfahrung nicht in Einklang zu bringen ist. Solange die Verschränkung besteht, scheinen einzelne Teilchen durch eine unsichtbare Kraft miteinander verbunden zu sein.

Quantenverschränkung nicht mit dem Ursache-Wirkung-Prinzip erklärbar

Die Verschränkung ermöglicht es, dass Teilchen auf eine Weise miteinander korreliert sind, dass sie nicht mehr unabhängig voneinander charakterisiert werden können – obwohl sie sich an unterschiedlichen Orten befinden. Der österreichische Physiker Martin Ringbauer vom Andrew White’s Quantum Technology Labor der University of Queensland in Brisbane (Australien) und Erstautor einer Studie im Fachblatt „Science Advances“ sagt aufgrund seiner Forschungen mit dem Wiener Experimentalphysiker Anton Zeilinger in Wien sowie in Boulder (USA) und in Delft (Niederlande), „dass Quantenverschränkung nicht mit dem Ursache-Wirkung-Prinzip erklärt werden kann“.